EMBODIED I

In der neuen Werk-Serie der Künstlerin Maria Leibnitz „EMBODIED“ abstrahiert sie sich berührende Bodys in ästhetische Formen. Die in Malerei, Studiofotos und Polaroids gezeigten Körper stehen für sich allein oder sind auf intime Weise miteinander verbunden. Die Berliner Künstlerin interessiert sich für die Schnittstelle, in der Körper und Geist auf (soziale) Grenzen treffen. Es geht ihr dabei um eine körperpositive Sichtweise als Gegenbewegung zum sogenannten Bodyshaming. Wo beginnt Berührung, Intimität, wo beginnen eigene Grenzen? Welche Bodyshapes empfinden wir als schön? Kann ein Körper, der dem gängigen Schönheitsideal nicht entspricht, als schön empfunden werden? Wer passt sich einem Ideal an und wer verweigert sich ihm?

Die Serie lebt von der Reduktion auf Linie und Komposition. Die Ausschnitthaftigkeit der Werke führt zu verschiedenen Interpretationen, welche von Spannungsverhältnissen geprägt sind. Das Spiel mit den Assoziationen ist gewollt. Die Bildhaftigkeit changiert zwischen Grafik und Körperlichkeit. Der anonymisierte Körper will die Betrachter auf ihre eigene Suche nach Antworten schicken: Was ist das? Was geschieht hier? In welcher Situation befinden sich die dargestellten Formen? Ist es Zärtlichkeit oder Tragik? Die durch die Reduktion unvermeidbare Nähe zum Objekt führt außerdem zu einer provozierenden Frage: Sind die dargestellten Körperteile sexuell aufgeladen oder ist es vielmehr der beurteilende Blick des Betrachters?

Ausgestellt auf dem Rundgang, Juli 2019 – Universität der Künste – Hardenbergstraße 33 10365 Berlin

Embodied-Maria-Leibnitz-©2019